Zur Abendmahlsfeier gehören das Sündenbekenntnis und die Sündenvergebung, der Lobpreis Gottes, in den die Gemeinde mit dem „Heilig, heilig, heilig“ einstimmt, die Einsetzung von Brot und Wein mit Jesu Worten nach Lukas 22, 19-20: „Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!“, das „Christe, du Lamm Gottes“ vor der Austeilung, die Austeilung selbst, ein Bibelwort nach der Austeilung mit dem Friedensgruß. Das Essen von Brot und Wein wird als Glaubensritual vollzogen. Die Abendmahlsfeier ist eine sakramentale Handlung und kein Sättigungsmahl. Die Gegenwart Christi, seine sündenvergebende und glaubensstärkende, erfahrbare Kraft stehen bei der Abendmahlsfeier im Vordergrund.
Zur Geschichte des Agapemahls
Übersetzt bedeutet Agapemahl ein Essen (griechisch „agape“ = Nächstenliebe, Liebe Gottes), das von der Nächstenliebe oder Liebe Gottes bestimmt ist. Das Agapemahl steht im näheren Zusammenhang mit den ersten christlichen Sättigungsmahlen. Paulus kritisiert im 1. Korintherbrief 11, 17-34 die Praxis, dass die Reichen nicht mit den Armen geteilt haben, was auf ein Sättigungsmahl der ersten Christen hinweist. Nach dieser Kritik wird es in der frühen Christenheit sowohl das Agapemahl als christliche Mahlgemeinschaft gegeben haben, bei dem gerecht geteilt wurde, als auch die Entwicklung zur gottesdienstlichen Abendmahlspraxis, wie wir sie heute kennen. Darüber hinaus gab es bei den ersten Christen ein Agapemahl als reine Armenspeisung.
Die Praxis des Agapemahls heute
Heute wird das Agapemahl gerne in ökumenischen Gottesdiensten gefeiert, oder es leitet mit liturgischen Formen eine gemeinsame Mahlzeit wie zum Beispiel das Osterfrühstück ein. Die Verbundenheit zu Christus und das christliche Miteinander werden dabei durch ein Gebet, das gemeinsame Singen und das Teilen von Brot und/oder Traubensaft ausgedrückt.