Auszeit?
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Da mich der Chor und sein Klang schon immer faszinierte und bewegte, war es klar, dass ich mit knapp 10 Jahren ebenfalls der Faszination wohlklingenden Blechs folgte und aktiver Jungbläser in einer neu gegründeten Gruppe wurde. Mein erster musikalischer Ziehvater war Helmut Fritz, der mich vom ersten schrägen Ton an - hin bis zu hörbaren Erfolgen begleitete und es freut mich, auch heute noch mit ihm gemeinsam musizieren zu können.
Nach einigen Jahren hatte er mich und ein paar weitere Mitglieder des damaligen Nachwuchschores so weit, dass wir sogar im „Großen Chor“ nach und nach einsteigen durften. Hier traf ich nun auf meinen zweiten musikalischen Ziehvater, Dietmar Gloede. Dieser gab mir den musikalischen Feinschliff und so bin ich mittlerweile seit rund 25 Jahren vollwertiges Mitglied im Posaunenchor.
Dietmar Gloede und Helmut Fritz waren es auch, die mich in die Grundlagen des Dirigierens und der Musiktheorie einführten und überzeugten, dass es sinnvoll und schön sein könnte, eine Bläser- & Chorleiterschulung zu besuchen. Diese gefiel mir gut und trug erste Früchte, so das Helmut Fritz mir 2004 die Nachwuchsarbeit der damaligen „Brass Angels“ übertrug und ich Chorleitererfahrung sammeln konnte, bis sich die Gruppe 2010 auflöste.

In der Folge war es ein angenehm entspanntes Bläserleben mit vielen wunderbaren Erlebnissen im Chor, ab und an sprang ich vertretungsweise als Dirigent ein, wenn Dietmar in Urlaub oder anderweitig verhindert war, was aber selten vorkam.

Seit ein paar Jahren ging es ihm gesundheitlich nicht gut und seit letztem Jahr stetig schlechter. Wir vom Chor haben inständig gehofft, dass sich Dietmar vollständig erholen würde und obwohl wir im Bilde waren, dass er ernsthaft erkrankt war und seit Januar nicht mehr aktiv mit uns musizieren konnte haben wir nicht damit gerechnet, dass er im April diesen Jahres sterben würde. Sein Tod hat uns als Freunde und als Chor nachhaltig erschüttert und er hinterlässt eine Lücke, die man nicht füllen kann. Die Trauer ist noch spürbar und wird uns sicher noch eine ganze Weile begleiten.
Es ist aber auch Dankbarkeit spürbar – Dankbarkeit für die Zeit mit dem Menschen Dietmar und die vielen Erlebnisse die wir geteilt haben! Dankbarkeit auch für seine treuen und guten Dienste als Bläser und Chorleiter.

Dennoch - oder gerade auch deshalb - haben wir uns entschieden, dass wir als Gemeinschaft und Posaunenchor weiter existieren wollen, weiter zu „Gottes Lob und Ehre“ und bei weltlichen Anlässen zu spielen und so auch die Erinnerung an unseren Freund Dietmar (und auch weitere Chorfreunde, die in den letzten Jahren verstorben sind) am Leben halten.

Nach Rücksprache im Chor habe ich mich bereit erklärt zunächst Interimsweise das Amt der Chorleitung zu übernehmen. Nach guten Gesprächen mit unseren Pfarrern und Kirchenvorstand bin ich seit Juni bereit auch offiziell und langfristig die Chorleitung mit all ihren schönen Seiten und auch Herausforderungen wahrzunehmen.

Deshalb danke ich an dieser Stelle meinen Mitbläser*innen für das Vertrauen und die Bereitschaft mir die Zeit zu geben neue Erfahrung zu sammeln und ein eigenes Profil als Chorleiter zu entwickeln. Ebenso danke ich der Gemeindeleitung für das Vertrauen, mir die Stelle der Chorleitung zu vergeben. Ich werde meine bisherigen Kenntnisse nach bestem Wissen einbringen und sicher auch erweitern.

Was bleibt, sind ein weinendes und ein lachendes Auge.

Das Weinende für die noch spürbare Trauer über den Verlust meines Freundes und musikalischen Mentors Dietmar Gloede.

Das Lachende für die Möglichkeit weiterhin mit meinen Mitbläser*innen vom Posaunenchor musizieren zu können, Freundschaft zu leben und zu pflegen und auch weiterhin persönlich aktiv am Gemeindeleben der Usinger evangelischen Kirchengemeinde teilzunehmen und es mit zu gestalten.

Dafür bin ich wirklich dankbar.

Es freut sich auf viele schöne und erfahrungsreiche Begegnungen mit Ihnen

Sebastian Straninger“
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