Auszeit?
Auszeit beenden

Streamen in der evangelischen Laurentiuskirche in Usingen

Wie kann man einen Streaminggottesdienst sich anschauen:

Ganz einfach. Wenn man einen PC, Notebook, Smartphone o.ä. mit Lautsprecher hat, klickt man den Link an:

www.ogy.de/e7
Ab Gottesdienstbeginn kann man live digital teilnehmen.

Weitere 72 Stunden später ist der Link noch freigeschaltet, so dass jeder und jede nachträglich sich den Gottesdienst anschauen kann. Dann stellen wir ihn bei YouTube auf „nicht sichtbar“, können ihn aber noch herunterladen, auf USB-Stick kopieren und den Beteiligten in die Hand geben.

Wie kam es dazu:

Die Pandemie hat uns gezwungen, über Alternativen des Sonntagsgottesdiensts nachzudenken. Wir waren auf der Suche, das Wort Gottes auf anderem Wege in die Gemeinde zu bringen. Uns wurde bewusst, dass es Menschen gibt, die entweder aus gesundheitlichen Gründen nicht den Gottesdienst in der Kirche besuchen oder zur Gottesdienstzeit aus verschiedenen Gründen verhindert sind.
Manfred Klink vom Kirchenvorstand nahm sich diesem Projekt an.

Die digitale Beteiligung:

Live schauen zwischen 20-40 Menschen zu. Im Anschluss klickt die dreifache Menge einen Gottesdienst noch an. Tauf-, Konfirmations- oder Hochzeitsfamilien können sich den Gottesdienst auf einen USB-Stick ziehen lassen. Trotz der guten Möglichkeiten, online dabei zu sein, ist es uns natürlich lieber, wenn wir uns „in echt“ in der Kirche treffen und dort die Gemeinschaft leben.

Welche Technik benötigt das Streamen in der Kirche:

Es wurde also eine drehbare fernsteuerbare Kamera an einem Balken der Empore befestigt, es wurde ein Computer im Technikraum installiert, in der letzten Reihe des Kirchenschiffes wurde ein Monitor und eine Bedieneinheit (dazu komme ich noch) montiert, ein Internetzugang musste beschafft werden und es wurden viele Meter Kabel unter den Fußbodendielen der Empore versteckt. Die Anlage musste auch mit der bestehenden Tonanlage verbunden werden, man möchte ja auch zuhause etwas hören, nicht nur sehen.

Wie funktioniert das Streamen in der Kirche:


Vor dem Gottesdienst muss das Bedienpult angeschlossen werden und der Monitordeckel muss geöffnet werden. Dann wird einer der 3 Knöpfe am Computer gedrückt und die Anlage startet. Mit dem 2. Knopf schaltet man die Internetverbindung scharf und mit dem 3. Knopf beginnt die Übertragung auf „Youtube“.
Dann muss der „Bediener“ genau schauen, was im Altarraum passiert und kann über voreingestellte Kameraperspektiven per Knopfdruck die richtige Einstellung wählen.
Beispiel:
Position 1: Eine Totale des Kirchenschiffs
Position 2: Altar etwas herangezoomt
Position 3: Lesepult ganz nah für die Lesung aus der Bibel
Position 4: Kanzel ganz nah für die Predigt
usw.
Und dann kann man mit einem Joystick noch den Bildausschnitt nachjustieren oder einen Schwenk machen. Das ist nötig, wenn der „Leser“ am Pult etwas kleiner oder größer ist, als die Standardeinstellung es vorgibt, oder wenn sich Mitwirkende im Altarraum bewegen.
Man muss als Bediener genau den Überblick haben, was passieren wird, weil man etwas „vordenken“ muss. Es ist bei manchen besonderen Gottesdiensten sehr hilfreich, einen guten ausgedruckten Ablauf in den Händen zu haben. Und man muss sich mit den unterschiedlichen Arbeitsweisen der Pfarrer auskennen. So steht Pfarrer Wahl z.B. gerne hinter dem Altar oder predigt von der Kanzel, Pfarrerin Stelter steht gerne vor dem Altar ...

Und wenn der letzte Orgelton verklungen ist, drückt man wieder die drei Knöpfe am Computer und der Stream ist beendet.