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Diesem Selbstverständnis entsprechend, sehen wir Bläserinnen und Bläser im „PCU“ (Posaunen Chor Usingen) unsere vornehmste Aufgabe in der musikalischen Mitgestaltung von Gottesdiensten an Sonn- und Feiertagen in der eigenen Gemeinde.
Im Laufe des Jahres versuchen wir aber auch gerne anderen Menschen in Krankenhäusern, Altenheimen und in der Öffentlichkeit, die christliche Botschaft mit unserer Musik näher zu bringen. Dies gilt besonders in der Zeit hoher kirchlicher Feste wie Ostern und Weihnachten. Darüber hinaus spielt für uns auch die Aufführung anspruchsvoller Werke jeglicher Couleur für Blechbläser, entweder konzertant, oder auch zu verschiedenen zivilen Anlässen, z. B. im Rahmen akademischer Feiern bei Vereinsjubiläen, oder zu Festveranstaltungen der Stadtgemeinde, eine besondere Rolle.
In den beiden traditionell jährlich veranstalteten Kirchenkonzerten im Herbst und im Advent macht es uns viel Freude zusammen mit dem gemeindeei-genen Kirchenchor und mit dem Gemeindeorganisten zu musizieren. Die bläserisch aktive Teilnahme an bundesweiten Ev. Kirchentagen, zusammen mit den befreundeten Bläserchören aus den Usinger Nachbargemeinden, ist für uns ebenso obligatorisch, wie der Auftritt beim alljährlichen Kreismu-sikfest des Hochtaunuskreises.
Um all diesen Aufgaben gerecht werden zu können, haben wir Bläserinnen und Bläser uns im Laufe der Zeit ein breit gefächertes Repertoire an geistli-cher und weltlicher Blechbläsermusik von der Renaissance bis hin zu zeit-genössischen Kompositionen (einschließlich der Musik im „swingenden“ Stil) erarbeitet, dass immer wieder geübt und auch erweitert wird. Zusätzlich fördern von Anfang an zwei Übungsabende in der Woche die Musizier-qualität.
Diese Verbundenheit im gleichen Interesse führt dazu, dass auch unser geselliges Leben als Bläser-„Gemeinde“ eine bedeutende Rolle spielt. Ein regelmäßig im Frühjahr durchgeführtes Wochenend-Bläserseminar (jeweils Alt- oder Jungbläser im Wechsel) dient, neben unserer Vervollkommnung am Instrument, besonders auch der Förderung des „Wir“-Gefühls.
Das vierte Adventswochenende im Jahr steht traditionsgemäß im Zeichen unserer Chorgründung. Zur Feier am Samstag sind auch immer die Fami-lienangehörigen eingeladen und am Sonntag folgt stets die Aufführung des bereits erwähnten Adventskonzertes. Am ersten Weihnachtsfeiertag, nach einer kurzen Musik auf dem Friedhof am Grab unseres Chorgründers und ersten Chorleiters, lassen wir weihnachtliche Bläsermusik vom Turm der Kirche herab weithin über die Dächer der Stadt erschallen.
Seit nun schon über 40 Jahren fahren wir mit unseren Familienangehörigen im Sommer ein verlängertes Wochenende ins Elsass nach Mulhouse. Dort veranstalten wir in zwei Altenheimen jeweils ein Konzert, überwiegend mit bekannten (und dort noch sehr gefragten!) deutschen Volksliedern, oft mit-gesungen von den alten Menschen, die uns Usinger Musikanten in jedem Jahr schon sehnlichst erwarten. Dazu erscheint, außer der Heimleitung und den Heimbewohnern, auch immer viel politische Prominenz wie Bürger-meister und Stadtverordnete und häufig sogar - extra dazu aus seinem Dienstort Paris angereist - der elsässische Senator für das Departement Haut-Rhin, welcher ein langjähriger Freund des Usinger Bläserchores ist. So weht durch diese Veranstaltungen auch immer noch so ein bisschen der Geist deutsch-französischer Völkerfreundschaft! Weitere „Highlights“ bilden eine von uns mitgestaltete, musikalische Andacht am Samstagnachmittag, in einer kleinen Vorortkirche in deutscher Sprache und - sozusagen als „Schlusspunkt“ der ganzen Unternehmung - die musikalische Begleitung des französisch-/deutschsprachigen Gottes¬dienstes am Sonntagmorgen im reformierten „Münster“ in Mulhouse (in neugotischem Baustil errichtet, mit einer überwältigenden Akustik!). Diese Fahrt wirkte bisher immer als kräftiger „Zement“ für die stabile menschliche Bindung von uns Chormitgliedern untereinander, wobei das „Dabei sein“ und das „Mittun“ der Familienange-hörigen ganz wesentlich zur Harmonie beiträgt.
Perspektiven: Mittlerweile ist nicht nur der Chor sondern auch wir Mitglieder sind ein wenig „in die Jahre“ gekommen. Unsere Hoffnungen ruhen auf unsrer vorhandenen, aktiven „Jungbläser“-Gruppe, wobei nicht übersehen werden darf, dass sich junge Leute heutzutage nicht mehr so fest in eine Gemeinschaft binden lassen, wie es für uns „Altbläser“ selbstverständlich war. Dazu fordern die Unsicherheiten bei der Wahl der Berufs- und Studi-enorte ebenfalls ihre Tribute. Bei allem Dilemma aber soll gelten: wenn der Segen des Herrn auf unserem Tun liegt, so haben wir die Gewissheit, dass uns ganz sicher von ihm auch der Weg in die Zukunft gewiesen werden wird...

Usingen, im Jahr des 50-jährigen Chorjubiläums 2010
500-jähriges Turmjubiläum 1990

PCU einmal „anders“!

(von Helmut Fritz)

Schon häufig durfte ich zu verschiedenen Anlässen im Gemeindebrief und an anderer Stelle ausführlich die Aufgaben und das Wesen unseres Posaunenchores vorstellen. Lassen Sie uns zur Abwechslung heute einmal in dieser Rubrik „Wir über uns“ die Arbeit der Bläser aus einem ganz anderen, eher historischen, Blickwinkel betrachten.